24. September 2024
Die Marta Herford war gestern Abend erneut „The place to be“ für die Marktgestalter der Küchenindustrie. Die MHK Group war Gastgeberin für den seit Jahrzehnten etablierten Branchenabend. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Marta folgten 300 Gäste den Thesen und Appellen der Key Note Speaker, die Katrin Müller-Hohenstein mit ihrer Moderation umrahmte.
Dr. Matthias Metz, CEO der BSH Hausgeräte GmbH, lud die Branchenkolleginnen und -kollegen nachdrücklich ein, das Thema Künstliche Intelligenz auf die Agenda zu setzen. Mit drei Thesen beschrieb er, dass Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz die entscheidenden Treiber seien, um in Zukunft nicht nur Kundenerwartungen zu erfüllen, sondern echte „Consumer Happiness“ zu erreichen. Der Vorstandsvorsitzende des weltweit tätigen Hausgeräteherstellers beschrieb „Consumer Happiness“ als den für ihn persönlich und das Unternehmen wichtigsten strategischen Orientierungspunkt, der auch durch diese Zukunftstechnologien entscheidend mitgeprägt werde. Denn sie könnten eine völlig neue Individualisierung in der Interaktion und Kommunikation zwischen Hausgeräten und ihren Nutzer:innen leisten und schafften einen neuen Mehrwert. „Wachsen kann nur, wer den Konsumenten als Individuum anspricht und konstante, voll integrierte und trotzdem individuell erlebbare Shopping- und Serviceerfahrungen ermöglicht. Neue Kommunikationswege über alle Markenerlebnisse hinweg sind unverhandelbar“, brachte Matthias Metz seine Position auf den Punkt. Dabei unterstrich er seine Überzeugung, dass dieser Weg in die Zukunft von einzelnen Unternehmen, aber auch als gesamte Branche – Hersteller und Fachhandel in enger Zusammenarbeit – aktuelle Hürden überwinden könne.
Entscheidend seien „Partnerschaften und Kooperationen“ ebenso wie ein fairer Wettbewerb. Damit knüpfte er auch an den Appell von MHK CEO Volker Klodwig an. Dieser hatte in seiner Keynote nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass angesichts der herrschenden Rahmenbedingungen, ein enger Schulterschluss zwischen Industrie und Handel Folgen der mangelnden Nachfrage abfedern könne. Denn ein zentrales Element im Leistungsportfolio der MHK Group bilde seit jeher der Einkauf. Er liege ja in der DNA als Einkaufsverbund. „Hier bestehen in unserer Partnerschaft mit der Industrie noch ein enorm hohes Potenzial und spannende Perspektiven“, zeigte sich Volker Klodwig überzeugt. Er appellierte an die anwesenden Industrievertreter, die Chancen einer intelligenten und zeitgemäßen Vermarktungskooperation zu nutzen. Über die reine Konditionenverhandlung hinaus, könne mit gemeinsam entwickelten und zielgerichtet an den Kundenbedürfnissen Vermarktungsansätzen, noch viel mehr erreicht werden – für die Industrie und den Handel.
Unterhaltsam und pointiert erklärte Markus Gürne, der bekannte Macher des ARD-Formats „Wirtschaft vor acht“ dem Publikum globale Wirtschaftszusammenhänge und die deutsche Stagnation. Der Leiter der ARD-Finanzredaktion verknüpfte plakativ seine vielfältigen Einblicke in nationale und internationale Wirtschaftsverhältnisse mit der aktuellen Situation in Deutschland. Überregulierung und Bürokratismus hemmen die Wirtschaftsdynamik in Deutschland, stellte er fest, und lieferte dafür eindrückliche Beispiele. Die durch politische Groß- und Kleinwetterlagen gehemmte Nachfrage betreffe ein Land, das acht Billionen Euro auf den privaten Konten bewahre. Markus Gürne motivierte die Gäste dazu, aktiv Motivation für den Küchenkauf zu wecken. Aber vor allem sei wichtig, in Deutschland mehr über das zu sprechen, was machbar sei, als über das, was nicht geht.
Bild- und Videomaterial: MHK Group